Barock Silber Becher Münster ca. 1680

Münsteraner Barock Silberbecher mit vergoldetem Lippenrand, Meister Heinrich Hertlieff I. oder II., lötiges Silber, Wappen von Galen

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Art.Nr. 4746
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Barock Silber Becher Münster ca. 1680

Münsteraner Silber Barockbecher, 12 Loth
MZ: Meisterzeichen: Heinrich Hertlieff I. oder II.
Heinrich Hertlieff I.(1642-1681) wird am 15.02.1660 von Bischof Christoph Bernard von Galen zum bischöflichen Hofgoldschmied ernannt. (Scheffler 73 a.) Heinrich Hertlieff II. (1684-1738) (Scheffler 87) Wappen derer von Galen
Bischof Christoph Bernard von Galen verlieh seinem Neffen Franz von Galen das Erbkämmereramt des Fürstentums Münster.
Die beiden Schlüssel kamen als Folge dieses Erbamtes zu seinem Wappen hinzu. Dieses Wappen ist ebenfalls auf dem Epitaph Wilhelm Goswin Antons von Galen in St. Sixtus, Haltern (1710) zu sehen.
BZ: Stadtmarke: Münster ca. 1680
Maße: Höhe 12,3 cm, Gewicht 172 g
Zustand: Sehr gut, Innenvergoldung

Literatur: Ausst.katalog Stadtmuseum Münster (1992): Gold und Silber aus Münster, S. 103, 271

Der Silberfeingehalt auf in Deutschland ausgeführten Silberobjekten wurde bis 1868 in Lot(h) angegeben. Üblich waren Arbeiten aus 12 Lot = 750/1000 und 13 Lot = 812,5/1000. Da die Städte den Mindestfeingehalt festlegten, garantierten so die jeweiligen Stadtmarken für den Feingehalt, im Norden überwiegend 12 Lot und im Süden überwiegend 13 Lot. Sehr betuchte Auftraggeber wie Mitglieder des Hofes oder Adels ließen sich hingegen auch Stücke mit einem Feingehalt von 14 Lot = 875/1000 oder gar 15 Lot = 937,4/1000 anfertigen. Ab 1868 werden ebenso die Feingehaltsmarken 750 und 800 eingeführt, ab 1888 gilt ein Mindestfeingehalt von 800/1000 wie auch die Stempelung mit Halbmond und Krone für Silberwaren des deutschen Reiches. Diese Silberstempel gelten bis heute.

Weiterführende Literatur:
Literatur: Reiner Neuhaus und Ekkehard Schmidberger: Kasseler Silber aus Barock, Empire und Gründerzeit
Literatur: Ernst-Ludwig Richter : Altes Silber imitiert kopiert gefälscht
Literatur: Baumstark, Reinhold, Helmut Seling und Lorenz Seelig: Silber und Gold. Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas. Hirmer Verlag, München 1994
Literatur: Manfred Meinz: Schönes altes Silber. Keysers Handbuch für Sammler u. Liebhaber. 2. Auflage. Gütersloh 1987.
Literatur: Karl Hernmarck: Die Kunst der europäischen Gold- und Silberschmiede von 1450-1830, München 1978.
Literatur: Helmut Seling: Die Augsburger Gold- und Silberschmiede 1529 – 1868. Meister Marken Werke, München 2007.
Literatur: Germanisches Nationalmuseum (HG.): Nürnberger Goldschmiedekunst 1541-1868. 2 Bände. Nürnberg 2007.
Literatur: Rosenberg, Marc: Der Goldschmiede Merkzeichen. Band I-IV, Frankfurt am Main 1922.
Literatur: Tardy: International hallmarks on silver. Paris 1985.
Literatur: Schliemann, Erich: DIE GOLDSCHMIEDE HAMBURGS. Band I, II und III., Verlag: Verlag Schliemann & Cie, Erscheinungsdatum: 1985
Literatur: SILBER AUF REISEN; Ausstellungskatalog 1991-1992 der Hessischen Hausstiftung Museum Schloß Fasanerie in Eichenzell bei Fulda
Literatur: Viktor von Reitzner: “Alt Wien”. Lexikon für Österreichische und Süddeutsche Kunst und Kunstgewerbe. Edelmetalle. Wien 1952.
Literatur: Alfred Rohrwasser: Österreichs Punzen. Edelmetall-Punzierung in Österreich von 1524 bis 1987. 2. Auflage. Perchtoldsdorf 1987.

Barock Silber Becher Münster ca. 1680
Münsteraner Silber Barockbecher, 12 Loth

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