Emmy Roth Silber 900 Bauhaus Dessertschale, Berlin 1926/28

Bauhaus Silber Dessertteller, Dessertschale, Entwurf und Ausführung: Emmy Roth, Berliner Werkstatt ca. 1926/28, Silber 900, getrieben mit gehämmerter Oberfläche

4.200,00
Art.Nr. 5390
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Emmy Roth Silber 900 Bauhaus Dessertschale, Berlin 1926/28

Bauhaus Silber Dessertteller, Dessertschale
Deutsches Art Deco Silber
Entwurf und Ausführung: Emmy Roth (Deutschland / Israel, 1885-1942), Berliner Werkstatt ca. 1926/28
Silber 900, getrieben mit gehämmerter Oberfläche und leicht kubistisch anmutender Verzierung
Maße: Durchmesser 19,8 cm, Höhe 2 cm – 1 Ich = 2,54 cm –
Zustand: sehr guter Originalzustand, leichte Gebrauchsspuren
Halbmond (Reichs-) Krone, E. Roth in Druckbuchstaben sowie 900
Zustand: sehr gut, martelliertes Dekor

Weitere Stücke von von Emmy Roth befinden sich in der:  Sammlung Landesmuseum Württemberrg, Stuttgart – Teeservice aus Silber; GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig, Tee-Extraktkännchen

Literatur: Veena Duncker A Personal Touch: The Seawolf Collection, Late 19th and 20th Century Silver. Rotterdam: Nai and Museum Boijmans van Beuningen, 2003. Seite 192
Literatur: Badisches Landesmuseum Karlsruhe: Frauensilber. Paula Straus, Emmy Roth & Co.Silberschmiedinnen der Bauhauszeit. Karlsruhe 2011. Vgl. Seite 99 Nr. 48 und 49
Ausstellung im Bröhan-Museum, Berlin (7. Juli bis 9. Oktober 2011) FrauenSilber. Paula Straus, Emmy Roth und Co. Silberschmiedinnen der Bauhauszeit
Frauen-Silber: Paula Straus, Emmy Roth & Co. Silberschmiedinnen der Bauhauszeit
Bröhan, Torsten und Berg, Thomas: Avantgarde Design 1880-1930. Köln 1994.

EMMY ROTH [Hattingen 1885 – 1942 Tel Aviv]
Emmy Roth ist neben Paula Straus die Silberschmiedin der Bauhauszeit. Ihr Oevre ist breit gefächert: sie arbeitet mit Edel- und Buntmetall, mit verschiedenen Steinen, Schildpatt und Elfenbein, es entstehen Schmuck-, Schnitz- und Treibarbeiten. Ihr Stil entwickelt sich von reich verzierten Kleingeräten über eine expressionistisch geprägte Formensprache hin zu einem schlichten, vom Bauhaus geprägten sachlichen Stil. Leitmotiv bleibt stets eine organische Formbildung. Aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie des Bildungsbürgertums stammend, widmet sich Emmy Roth [geb. Urias] der Gold- und Silberschmiedekunst und lernt in Düsseldorf,
(Sie absolviert Ihre Lehre in der Werkstatt der Gold- und Silberschmiede Conrad Anton Beumers, Düsseldorf – Die Firma ist bekannt für seine hervorrangede Erzeugnisse.),
Berlin und Paris. Die ab ca. 1907 freischaffende Künstlerin gründet im Berlin der 1910er Jahre ihre eigene Werkstatt in Charlottenburg und ist dort bis 1933 tätig, unter anderem fertigt sie Entwürfe für Bruckmann & Söhne, Heilbronn. Sie gehört zu den frühen Mitgliedern der GEDOK, gegründet 1926 von Ida Dehmel, in der sich kunstschaffende Frauen zusammenschließen. Nach ihrem 25jährigen Künstlerjubiläum im Winter 1932/33 sieht sie sich aufgrund der politischen Entwicklung gezwungen, nach Paris zu emigrieren, wo sie ebenfalls eine eigenen Werkstatt unterhält, von dort aber 1935 weiter nach Palästina geht. Während ihres Aufenthalts in den Niederlanden 1937/38 entwirft sie im Bereich Industrie-Design Objekte für die Zilverfabriek Voorschoten. Zurück in Palästina, wo sie sich wohl vor allem mit der Fertigung von Judaica finanziert, wird ihr Krebs diagnostiziert. 1942 wählt sie den Freitod und stirbt in Tel Aviv.

PAULA STRAUS begann 1925 Ihre Zusammenarbeit mit der Firma Peter Bruckmann, Heilbronn. Als eine der ersten ausgebildeten Silberschmiedinnen Deutschlands schuf sie zwischen 1925 und 1933 über 100 Entwürfe für Bruckmann, welche auch teilweise nach 1945 von Bruckmann noch produziert wurden. 1933 wurde Paula Straus entlassen und arbeitete bis 1934 für die Württembergische Metallwaren-Fabrik WMF u.a. Sie wurde 1943 in Auschwitz ermordet.

Die in Stuttgart geborene Goldschmiedin Paula Straus (1894–1943) gestaltete die „Goldenen Zwanziger Jahre“ und die kreativen Jahrzehnte des Bauhauses entscheidend mit. Ihre Schmuckobjekte und ihr handgearbeitetes Silbergerät wurden schon früh in der Fachpresse lobend besprochen, nationale und internationale Ausstellungen folgten. Mit ihrem Eintritt in das Design-Atelier der Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne, Heilbronn, im Jahr 1925 begann ihre beispiellose Karriere als erste Industriedesignerin Deutschlands. Das von ihr geschaffene Silbergerät – Kaffee- oder Teeservice – für die handwerkliche sowie maschinelle Produktion steht für ihren eigenständigen Stil, der sich durch eine puristische Formensprache auszeichnet.

Literatur: Badisches Landesmuseum Karlsruhe: Frauensilber. Paula Straus, Emmy Roth und Co. Silberschmiedinnen der Bauhauszeit. Ausstellungskatalog, Karlsruhe 2011, Katalognr. 8
Literatur: Roberto Papini, Decorative Arts and Architecture of the 1920s.
Literatur: Metallkunst, Silber – Kupfer – Messing – Zinn, Vom Jugenstil zur Moderne Kunst vom Jugendstil zur Moderne (1889 – 1939) / Sammlung Karl H. Bröhan, Berlin; Bd. IV., Berlin 1990
Literatur: Bröhan Museum (Hrsg.): Metallkunst der Moderne. Bestandskataloge des Bröhan Museums VI. Berlin 2001
Literatur: Bröhan, Torsten und Berg, Thomas: Avantgarde Design 1880-1930. Köln 1994.
Literatur: Deutsches Silber nach dem Bauhaus. Die Sammlung Vic Janssens. Ausstellungskatalog des Silbermuseums Sterckshof, Antwerpen.
Literatur: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (Hrsg.): Handwerk und Maschinenkraf. Koch und Bergfeld. Die Silbermanufaktur in Bremen. Ausstellungskatalog, Hamburg 1999.
Literatur: Löhr, Alfred: Bremer Silber. Von den Anfängen bis zum Jugendstil. Focke Museum, Bremen 1982.

Weiterführende Literatur:
Literatur: Sänger, Reinhard W. Das deutsche Silber-Besteck 1805 – 1918. Stuttgart 1991. S.
Literatur: Grotkamp-Schepers, Barbara und Sänger, Reinhard W.: Bestecke des Jugendstils, Bestandskatalog des Deutschen Klingenmuseums Solingen. Stuttgart 2000. S.
Literatur: Sharon Weiser-Ferguson: Forging Ahead: Wolpert and Gumbel, Israeli Silversmiths for the Modern Age. Israel Museum, Jerusalem 2012.
(Gumbel emigrierte 1936 nach Palästina, wo er in der Werkstatt der Silberschmiedin Emmy Roth Arbeit fand)
Literatur: Christhard Flothow: Silberschmied in Heilbronn und in Jerusalem. David Heinz Gumbel (1906–1992).
cover
Literatur: Christoph Engel, Michal S. Friedlander, Monika Sänger, Joachim Storck: Paula Straus. Vom Kunsthandwerk zum Industriedesign (2023)

Kaffeekanne und Schale im Bestand: Museum Vereniging Rembrandt

Ein komplettes siebenteiliges Tee-, Kaffeeservise mit Tablett, Zuckerzange und Teesieb (PDF hier) befindet sich in der Sammlung des Cincinnati Art Museums

In der Sammlung, GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig befindet sich ein Tee-Extraktkännchen – Small teapot. Emmy Roth, Berlin-Charlottenburg, 1927. Silber, getrieben, montiert; Elfenbeingriffe
Erworben von der Künstlerin auf der Leipziger Ausstellung „Europäisches Kunstgewerbe 1927″ Ein weiters Tee-Service in der Sammlung des Landesmuseums Württemberg in Stuttgart.

Emmy Roth, Kännchen mit Elfenbeingriff, Silber 1927

Emmy Roth Silber 900 Bauhaus Dessertschale, Berlin 1926/28

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