Bernhard Hoetger [Hörde, Westfalen 1874 – 1949 Beatenberg, Schweiz] dt. Bildhauer, Architekt, Maler u. Grafiker sowie Entwerfer für Möbel und Gebrauchsgegenstände. Nach seiner Lehre und darauffolgenden Tätigkeit als Steinmetz besuchte er die Bildhauerklasse der Düsseldorfer Kunstakademie als Meisterschüler von Carl Janssen. Anlässlich seiner Reise zur Pariser Weltausstellung 1900 bleibt er kurzentschlossen in der Metropole und arbeitet zunächst im Atelier von Rodin, dessen Karriere gerade beginnt. Ende 1903 findet Hoetgers erste Einzelausstellung von Plastiken im Folkwang Museum in Hagen statt. Auch in Paris feiert er Erfolge. Als er 1904 dort Aristide Maillol kennenlernt, scheint seine Abkehr von den bisher gebrochenen Oberflächen seiner Plastiken zugunsten der strengen geschlossenen Form besiegelt. 1906 folgt die nächste Ausstellung im Folkwang Museum Hagen und darauf folgend seine Rückkehr nach Deutschland. Hier wendet er sich zunächst dem entwerfen von Gebrauchsgegeständen und Möbeln zu. 1911 wird er an die Künstlerkolonie Darmstadt berufen und beginnt mit den Arbeiten zur skulpturalen Neugestaltung des Mathildenhöher Platanenhains. In diesem Zusammenhang entsteht der kleinplastische Zyklus “Licht- und Schattenseiten”. Nach seiner Studienreise nach Florenz knüpft er Kontakte nach Worpswede, wo er sich nach Ausbruch des 1. Weltkrieges niederlässt. Für die Firma Bahlsen entwirft er 1917 Gebäudekomplexe, welche allerdings durch die Kriegsumstände und den frühen Tod Bahlsen nie ausgeführt wurden. Hoetger wendet sich nun der Gestaltung von Denkmälern zu, zieht schließlich nach Berlin und muss von dort aus 1943 in die Schweiz fliehen.
“Sammler zu sein,
setzt (…) nicht nur finanzielle Grundlagen voraus. Wichtig sind auch persönliche Eigenschaften wie Weltläufigkeit, Kennerschaft, Urteilskraft, Qualitätsbewußtsein und Erinnerungsvermögen, verbunden mit einem gewissen Maß an Subjektivität, das sich stets im Profil der Sammlung niederschlägt.” Aus: Die Moderne und ihre Sammler: Französische Kunst in deutschem Privatbesitz vom Kaiserreich zur Weimarer Republik. De Gruyter 2001. S. 19
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